Seit gut einer Woche rollt der Ball wieder, in den Stadien der Verbandsliga und unser FC Saalfeld geht in seine 3. Saison in Thüringens höchster Spielklasse. Es ist die Zeit, einen Ausblick auf das neue Spieljahr und die Gegner unserer Mannschaft zu wagen.
Der Saisonauftakt am vergangenen Wochenende beim spiel- und zweikampfstarken Neuling aus Bad Frankenhausen brachte ein Remis, mit dem unsere Mannschaft gut leben kann. Der souveräne Aufsteiger aus dem Kyffhäuserkreis, bei dem Führungsspieler Carsten Kammlott urlaubsbedingt fehlte, wird bei ähnlichem Auftreten noch für einige Überraschungen in der Liga sorgen können. Der VfL 04 Meiningen, als souveräner Meister und Aufsteiger aus der Landesklasse Staffel 3, bekam es am 1. Spieltag mit dem aktuellen Meister der Verbandliga, dem FC An der Fahner Höhe, zu tun und bezahlte gleich ordentlich Lehrgeld. Das Ergebnis täuscht etwas über den spielstarken Auftritt der Südthüringer hinweg. Für den VfL 04 ist es nach 1997 und 2018 der 3. Anlauf in der Thüringenliga. Trotz der deutlichen Pleite zum Auftakt, sollte der eingespielten und punktuell verstärkten Mannschaft von Erfolgstrainer Timo Krautwurst der Klassenerhalt gelingen. Das weitgehend zusammengebliebene Team vom FC An der Fahner Höhe zeigte in diesem Spiel, dass es in puncto Meisterschaft wieder ein Wörtchen mitreden will.
Der 3. Aufsteiger, SC 03 Weimar, wird es aller Voraussicht nach am schwersten haben, sich in der 11TEAMSPORTS Thüringenliga zu etablieren. Die Mannschaft von Trainer Holger Orlamünde stieg, wie unser FC, als Tabellenzweiter der Landesklasse 1 auf. Auch aufgrund der starken Konkurrenz im näheren Umfeld, konnten nur wenige Neuzugänge bei der Lindenberg-Elf vermeldet werden. Der flinke und technisch starke 22jährige A. Barry vom VfB Artern könnte aber eine echte Verstärkung für die Mannschaft werden.
Zu den Mannschaften, die wie unser FC den Klassenverbleib als Ziel haben, muss auch die sympathische Glücksbrunn-Elf aus Schweina-Gumpelstadt gezählt werden. Dass es sehr schwer wird, die Abgänge von Vogt, Frank und Pulkus zu kompensieren, deutete sich bereits im Eröffnungsspiel an. Nach einem sehr guten ersten Verbandsligajahr, blickt der SV Blau-Weiß Neustadt in Richtung oberes Tabellendrittel. Ob es den Neustädtern gelingt, auch das sprichwörtlich „schwere zweite“ Jahr so souverän zu meistern, bleibt abzuwarten. Auf den vorderen Tabellenplätzen kann man auch den FSV Schleiz und die Weidaer erwarten. Beide Teams fallen durch ihre spektakulären Neuzugänge auf. In Weida konnten mit Lehmann (Zorbau) und Sevcuks (Auerbach) Spieler mit Oberligaerfahrung verpflichtet werden. Schleiz überraschte die Konkurrenz, mit der Verpflichtung von jungen und sehr talentierten ausländischen Spielern. (darunter die B. Banora, T. Bamba aus Portugal)
Zu den Anwärtern auf den Staffelsieg muss man neben den Nordhäusern, die nach einigen Abgängen einen verhaltenen Saisonstart hingelegt haben, dem Absteiger SV 09 Arnstadt, der sich, ebenso wie der 1. FC Eichsfeld, punktuell gut verstärkt hat, vor allem den SV Schott Jena nennen. Die Mannschaft aus der Jenaer Oberaue schafft es immer wieder einen qualitativ hochwertigen und sehr breiten Mannschaftskader zusammenzustellen. Die Männermannschaften von Schott Jena (die M1 spielt Verbandliga, die 2. Landesklasse und die 3. Männermannschaft ist in die Kreisoberliga Saale-Orla aufgestiegen) profitieren außerordentlich vom Umfeld des FC Carl-Zeiss Jena und dem starken Zulauf von studentischen Fußballern. Nun hat sich die Mannschaft noch mit den Ex-Profis Dominik Bock und Nils Miatke verstärkt, die sehr viel Erfahrung mitbringen.
Schwer einzuordnen ist das Team aus Geratal, das letzte Saison immer wieder mit guten Ergebnissen überraschte.
Zu Saisonbeginn hat eine Ikone des Eichsfelder Fußballs das Traineramt beim SC in Heiligenstadt übernommen. André Thüne prägte über Jahre als Spieler und Trainer die fußballerischen Geschicke im Eichsfeld. Als Spieler hat der ehrgeizige Lenteröder für den SC Leinefelde, Heiligenstadt und Siemerode in der Verbandsliga gespielt. Nun möchte der 48jährige, der bis vor 2 Jahren noch selbst für Germania Wüstheuterode (Landesklasse Staffel 2) die Fußballschuhe schnürte, den SC 1911 Heiligenstadt mit regionalen Talenten und einer Partnerschaft mit der Fußballschule „Soccer City“ Richtung Verbandligaspitze weiterentwickeln.
Und unser heutiger Gegner aus Bad Langensalza? Die Preußen zählen seit einigen Jahren zum festen Inventar der Thüringenliga. Mit Trainerfuchs Thomas Wirth an der Seitenlinie muss Jahr für Jahr eine gewisse Spielerfluktuation gemeistert werden. Dieses Jahr ist der Umbruch besonders groß – 11 Spieler haben nach der letzten Saison die Schwarz-Weißen verlassen, 13 sind dazugekommen. Nun starten die Preußen mit einem ganz jungen Spielerkader in die neue Spielzeit. Der Auftakt war trotz der unglücklichen Niederlage gegen die ambitionierten Weidaer vielversprechen.
Nach der letztjährigen Zittersaison ist man beim FC Saalfeld bestrebt wieder in ruhigere Fahrwasser zu gelangen. Durch die Spielgemeinschaft mit Remschütz im KFA Bereich und einigen vielversprechenden Neuzugängen ist man kadertechnisch nun etwas breiter aufgestellt und wird die schmerzlichen Abgänge von Marvin Brehm, Jakob Treitl, Fabian Kühne und Frank Naumoff kompensieren können. Wenn man von schweren Verletzungen verschont bleibt und die Spieler ihr vorhandenes Potential abrufen können, sollte der FCS eine (abstiegs-)sorgenfreie Spielzeit vor sich haben. Wir drücken der Mannschaft die Daumen!